Reisen und Berlin 19/20

„Ziggy played guitar“ – in memoriam David Bowie

Dr. Andreas Jacke


David Bowie wurde als ein postmodernes, identitätsloses Chamäleon der Rockmusik bezeichnet, dessen Motto »Changes« sei. Er selbst setzte dagegen, dass sein Werk doch einen außerordentlich konstanten Eindruck hinterlassen würde und dass er lediglich die Frisur geändert habe. Bowies Kunst ist deshalb so dramatisch, weil er sich nicht entscheiden konnte zwischen Trauer und Größe, zwischen dem Verlust und seiner heroischen Nivellierung, zwischen Euphorie, Humor und Tragik. Er war kein leuchtender Stern, er war ein „Blackstar“, dessen Leben verbunden ist mit Drogen, Depressionen und Identitätsproblemen, mit Exzentrik, Überschwang und Freude und Introvertiert- und Schüchternheit. Der Abend wird David Bowies Kunst aufleben lassen, ihn feiern und betrauern, ihn deuten und hören. Dr. Andreas Jacke, Filmwissenschaftler, Berlin