Politik

Warum Cortés wirklich siegte - Technologiegeschichte eurasisch-amerikanischer Kolonialismen

Klaus Theweleit


Die Menschheitsgeschichte der letzten 4000 Jahre entpuppt sich bei genauem Hinsehen als Geschichte zweier Menschheiten: jene des eurasischen Bereichs (nach 1500 erweitert um Amerika), die den Rest der Welt unterwarf, und jene, die sich der Wucht dieser Landnahme zu beugen hatte. Die stets angeführten Gründe für diese Überlegenheit sind zahlreich; sie reichen von der besseren Waffenausstattung bis zur besseren Widerstandskraft gegen Krankheiten und greifen dennoch zu kurz. Klaus Theweleit geht der Tiefengeschichte der globalen Herrschaft nach, deren Anfang in den Verfahren von Sequenzierung und Segmentierung liegt, die in Eurasien zum ersten Mal vor 14 000 Jahren mit der Sesshaftwerdung des Menschen und dem Beginn der Haustierzüchtung erprobt wurden. Davon ausgehend nimmt eine ebenso revolutionäre wie martialische Entwicklung über die Geometrisierung und Mathematisierung der Welt bis hin zum heutigen Digitalzeitalter mit dazu passenden Segment-Ichs“ ihren Lauf. Exzessiv, kenntnisreich und präzise legt Theweleit in seinem großen Buch den Quellcode unserer Zivilisation offen und erlaubt einen Blick in die Abgründe unserer „Erfolgsgeschichte“. Mit dieser Technologiegeschichte der eurasisch-amerikanischen Kolonialismen findet Klaus Theweleits dreibändiger Pocahontas-Komplex seinen Abschluss. Klaus Theweleit lebt als freier Schriftsteller mit Lehraufträgen in Deutschland, den USA, der Schweiz und Österreich. Er wurde bekannt durch sein Monumentalwerk „Männerphantasien“, Rudolf Augstein bezeichnete es 1977 bei seinem Erscheinen im Spiegel als »vielleicht aufregendste deutschsprachige Publikation dieses Jahres«. „