Reisen und Berlin 19/20

Die Heilung des verlorenen Ichs – Kunst und Musik in Europa im 21. Jahrhundert

Prof. Dr. Wolfgang-Andreas Schultz


In keinem Bereich wird so deutlich wie in der Musik, in welch hohem Maß Europa kulturell von seiner Substanz lebt. Die Hoffnung, die Neuerungen des 20. Jahrhunderts würden bald genauso akzeptiert werden wie vormals die von Beethoven und Wagner, hat sich nicht erfüllt, und immer noch wird als neu bzw. als »Avantgarde« gefeiert, was mittlerweile oft schon 50 oder gar 100 Jahre alt ist. Ist Europa erschöpft, müde geworden? Der Komponist und Philosoph Wolfgang-Andreas Schultz geht den tieferen Ursachen für diese Stagnation nach. Sie reichen weit zurück bis in eine Zeit, als in Europa bestimmte Weichenstellungen erfolgten, die das Verhältnis des Ich zum Anderen und zur Natur festlegten. Moderation: Dr. Ingolf Ebel, Urania Berlin Prof. Dr. Wolfgang-Andreas Schultz, Musikhochschule Hamburg