Die Urania Berlin

Für alle, die gern genauer hinschauen.


Seit über 130 Jahren vermittelt die Urania wissenschaftliche Erkenntnisse an ein breites Publikum und steht damit wie keine andere Institution für die Demokratisierung von Wissen und die Ermöglichung kultureller Teilhabe.

Seit 1888 wirkt der Kultur- und Bildungsverein Urania Berlin e.V. als Wissensforum für alle Bürger:innen; seit 1962 geschieht das am heutigen Standort mit der dem Haus so verbundenen Adresse: An der Urania 17. Hier, in den kombinierten Räumlichkeiten des gründerzeitlichen Altbaus und des seinerzeit neu errichteten Erweiterungsbaus, entwickelte sich die Urania weiter zu dem, was sie heute ist: Ein Zentrum des Dialogs zwischen Wissenschaft, Kultur, Politik und einer vielfältigen Gesellschaft. Ein Ort, der Verständnis und Austausch fördert.

Mehr zur Geschichte der Urania

 

In ihren zahlreichen Veranstaltungen vermittelt die Urania neueste Erkenntnisse aus erster Hand. Allgemein verständlich und für alle zugänglich, geben hier Wissenschaftler:innen, Forscher:innen und Expert:innen auf ihrem jeweiligen Gebiet einzigartige Einblicke in ihre Arbeit.

Im Laufe ihrer Geschichte waren in der Urania immer wieder namhafte Persönlichkeiten als Referent:innen zu Gast, darunter z.B. Albert Einstein, Thomas Mann, Heinrich Böll, Max Frisch, Günter Grass, Michail Sergejewitsch Gorbatschow, Helmut Kohl, Christiane Nüsslein-Volhard und Gesine Schwan.

Ziele der Urania
Wissenschaftliche Bildung und Teilhabe für alle und die Vermittlung von Erkenntnissen durch diejenigen, die sie selbst neu gewonnen haben: dieses traditionsreiche Erfolgsrezept der Urania geht bis auf Alexander von Humboldt zurück. Mit den Astronomen Wilhelm Foerster, Max Wilhelm Meyer und dem Erfinder und Industriellen Ernst Werner von Siemens fanden sich dann die tatkräftigen Begründer einer Einrichtung, die ab 1888 als wissenschaftliches Theater, öffentliche Sternwarte und physikalisches Kabinett den Begriff Urania prägte und in der Folge die Gründung und Etablierung ähnlicher Häuser und Institutionen im In- und Ausland inspirierte.

Als Plattform für kulturelle Bildung und Wissenschaftsvermittlung wendet sich der Kulturverein auch heute an eine breite Öffentlichkeit. Mit ihrem vielfältigen und wandelbaren Programm ist die Urania noch immer eine Institution im Dienste der Gemeinnützigkeit und ein Forum des Austauschs mit nationaler Strahlkraft. An der Notwendigkeit der Arbeit der Urania und an ihren Zielen hat sich seit 1888 nichts geändert, im Gegenteil: Mehr denn je ist die Vermittlung von Wissen und die Ermöglichung von Verständnis und Austausch eine enorm wichtige Aufgabe in einer demokratischen Gesellschaft.

Zusätzlich zu den Programmen der Wissensvermittlung finden jedes Jahr in der Urania hunderte Gastveranstaltungen statt, darunter Tagungen, Kongresse und Kulturevents. Hierbei sind Veranstaltungen mit wirtschaftlichem oder wissenschaftlichem Schwerpunkt, Fachmessen und Informationstage in den Bereichen Gesundheit, Gesellschaft, Kultur und Forschung. Die Urania bietet so auch dem Austausch im professionellen Umfeld einen Dialograum. Ausgestattet mit moderner Projektions- und Vortragstechnik, mit Bühnen und zwei Kinosälen bietet der Verein alle erforderlichen Rahmenbedingungen für exzellente wissenschaftliche Vorträge, Experimentalvorführungen, Video- und Kinofilmprojektion bis hin zu Theater und Konzerten. Dies alles leistet die Urania ohne grundsätzliche institutionelle Förderung.

Der Verein Urania Berlin e.V.
Die Urania ist einer der größten gemeinnützigen Vereine Berlins. Finanziert wird der Kulturverein neben den Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und Eintrittsgeldern überwiegend durch Vermietungen als Veranstaltungszentrum. Auch die Unterstützung durch unsere Partner und Spendenmittel ermöglichen der Urania die Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben.

Beraten wird die Urania durch ein prominent besetztes Kuratorium, dem Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur angehören.

Der Verein Urania Berlin e.V. arbeitet mit einem sechsköpfigen Vorstand. Vorsitzende ist Gabriele Thöne, Rechtsanwältin und Staatssekretärin a. D. Unterstützt bei der Programmplanung und -realisierung wird der Verein von einem hochengagierten Team. Die Arbeit des Urania Berlin e.V. verläuft nach Vorgabe seiner Satzung.

Das erste Science Center der Welt

Die Entstehung der Urania Berlin 1888


1888 wurde in Berlin das damals revolutionäre Projekt verwirklicht, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfindungen einem breiten Publikum vorzustellen: Das erste Science Center der Welt entstand.

Der Impuls zur Gründung der Urania ging von Alexander von Humboldt aus. In seinen weltberühmten „Kosmos-Vorlesungen“ an der Singakademie (1827/28) bot Humboldt einen umfassenden Einblick in die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit und ergänzte damit das Konzept der Volks- und Persönlichkeitsbildung seines Bruders Wilhelm. Die Vision: Zugang zu Forschung, Bildung und Wissen für alle. Es war dann auch Humboldt selbst, der die Öffnung der 1835 neu errichteten Königlichen Sternwarte für die Öffentlichkeit forderte.

Die Gründerväter der Urania sind die Astronomen Wilhelm Foerster – ein Schüler Humboldts – und Max Wilhelm Meyer. Unterstützt wurden sie durch den Erfinder und Industriellen Ernst Werner von Siemens; er gab der Urania die Form einer Aktiengesellschaft. Wilhelm Foerster, Direktor der damaligen Universitätssternwarte von Berlin, hatte die Vorstellung – ganz im Sinne Humboldts – in Berlin eine Einrichtung zu schaffen, die der Vermittlung von Fachwissen an ein allgemeines Publikum dienen sollte. Wie das gehen könnte, wurde schon bald deutlich, als Max Wilhelm Meyer nach Berlin umzog.

Dieser hatte in Wien bereits ähnliche Pläne verfolgt und unter anderem ein sogenanntes naturwissenschaftliches Theaterstück mit dem Titel „Bilder aus der Sternenwelt“ aufgeführt. Meyer teilte die Gründungsideale und Ziele der entstehenden Urania. Durch Wilhelm Foerster wiederum, sein gesellschaftliches Ansehen und seinen Einfluss, wurde es möglich, prominente Geldgeber zu gewinnen:

1888 wurde die Urania gegründet und nach der Muse der Astronomie benannt. Im ursprünglichen Gebäude in der Berliner Invalidenstraße entstand so eine Einrichtung, die mit ihrer Kombination aus öffentlicher Sternwarte, wissenschaftlichem Museum, experimentellem wissenschaftlichem Theater und physikalischem Kabinett weltweit einzigartig war und weit über Deutschland hinaus berühmt wurde. Die Urania wurde zu einem Mittelpunkt des öffentlichen Leben. Hier war es nun möglich, einzigartige Tatsachenberichte zu erleben, so zum Beispiel von Roald Amundsen, Thomas Alva Edison, Heinrich Hertz oder Alfred Wegener. Bekannt wurde die Urania auch für die hier stattfindenden spektakulären Versuche, wie zum Beispiel bei der Vorführung der Röntgenstrahlen.

Noch heute arbeitet die Urania nach ihrem Gründungsideal und hat ihr Programm der wissenschaftlichen und kulturellen Bildung auch auf die Bereiche Politik, Kunst und Gesellschaft ausgedehnt. Der Auftrag neue Erfindungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der Öffentlichkeit zu erläutern ist dabei wichtiger denn je. Seit Alexander von Humboldt hat die Komplexität von Theorien und Technologien enorm zugenommen. Auch die Vermittlung von Wirkungen und Anwendungen von Wissen hat stark an Bedeutung gewonnen und bestimmt nach wie vor die Arbeit der Urania.